Die letzte Fahrt des Gino Mäder

Eine Schweigeminute, ein drohender Bergsturz und letzte Begegnungen mit Familie und Fans des Schweizer Fahrers, dessen Tod den Radsport erschüttert hat. Protokoll einer Etappe der Tour de Suisse, die für immer in Erinnerung bleibt.

Unfallstelle Gino Mäder
In dieser Kurve am Albulapass auf der Abfahrt nach La Punt verunfallte Gino Mäder bei der Tour de Suisse tödlich.

Text: Pascal Ritter

Fotografie: Maurice Haas

Gino Mäders letzte Fahrt beginnt mit einer Schweigeminute. Die Sonnenstrahlen haben sich eben erst über die Bergkuppen gekämpft. Einzelne Wolken zieren den blauen Himmel über dem Walliser Bergdorf Fiesch. Er spiegelt sich in den Sonnenbrillen der Athleten. Die Fahrer, die am Morgen dieses 15. Juni 2023 zur fünften Etappe der Tour de Suisse aufbrechen, stehen aufgereiht vor der Startlinie und sagen nichts. Sie gedenken des belgischen Rennfahrers Richard Depoorter. Er starb am 16. Juni 1948 im Alter von 33 Jahren in einem dunklen Strassentunnel bei der Abfahrt vom Sustenpass nach Wassen. Nach einem Sturz war er von seinem eigenen Begleitfahrzeug überfahren worden und sofort tot.

Wenn Velorennfahrer tödlich verunglücken, geschieht dies unter Umständen weit weg von ihrer Heimat. Der Kenianer Suleiman Kangangi, 33, starb am 27. August 2022 in den USA nach einem Sturz während eines Gravel-Rennens in Vermont. Der Belgier Bjorg Lambrecht, 22, starb am 5. August 2019 nach einem Sturz auf der Landesrundfahrt von Polen.

Bei Gino Mäder, und das ist vielleicht das einzig Tröstliche an dieser Geschichte, ist es anders. Nur Minuten vor seinem fatalen Sturz winkt er seinem Onkel, ruft seinem Cousin etwas zu, heizt seinen Fans ein und grüsst einen langjährigen Weggefährten. Dann verschwindet er für immer hinter der Bergkuppe. Es ist, als wäre er bei einem Familienfest kurz vom Tisch aufgestanden und nie wieder zurückgekehrt.

Der Tod steht im Raum an jenem Donnerstag in Fiesch und ist doch weit weg. Seit dem Unfall von Richard Depoorter, dem zu diesem Zeitpunkt einzigen tödlich Verunfallten in der Geschichte der Schweizer Landesrundfahrt, sind 74 Jahre und 364 Tage vergangen. Die Stimmung ist fröhlich. Schulkinder lehnen über die Banden am Strassenrand. Ihre Gesichter strahlen unter hellblauen Dächlikappen hervor, die sie von der Werbekarawane ergattert haben.

Gino Mäder geht befreit an den Start. Am Vortag hat er beim Schlussanstieg nach Leukerbad über 11 Minuten auf Felix Gall verloren und musste die Gesamtführung, die er einige Kilometer davor virtuell noch innehatte, an den Österreicher abgeben. Die Hoffnungen auf einen Podestplatz und damit auch der Druck auf ihn sind verflogen. Sein Rückstand im Gesamtklassement betrug am Ende der vierten Etappe insgesamt über 12 Minuten. Im TV-Interview am Abend sprach er schon von der nächsten Tour de Suisse.

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«Ginos Fokus lag schon auf der Tour de France, auch wenn er sicher noch eine Etappe gewinnen wollte», sagt Manuel Quinziato. Der 44-jährige Italiener war seit 2019 Ginos Manager. In den Tagen vor der Albula-Etappe hatte er mit seinem Fahrer noch gechattet. «Er fühlte sich gut, war aber mit seiner Form noch nicht zufrieden», erzählt Quinziato am Telefon, als wir ihn im März in Madrid, wo er lebt, erreichen.

Das Jahr 2023 war für Gino Mäder bis dahin eine Achterbahnfahrt gewesen. Bei der Rundfahrt Paris–Nizza fuhr er auf den starken 5. Platz im Gesamtklassement. Kurz vor dem Start seines Lieblingsrennens Giro d’Italia musste er sich wegen eines positiven Corona-Tests zurückziehen. Auf Twitter schrieb er sich den Frust von der Seele. «Wahrscheinlich werde ich meine Ziele nächstes Jahr nicht bekanntgeben. Mal sehen, ob Covid es dann immer noch schafft, meine Hoffnungen zu zerstören.» Schon die Tour de France 2022 hatte er aus dem gleichen Grund verpasst.

Gleichzeitig blickte Gino Mäder optimistisch in die Zukunft. «Die nächsten Jahre sollen seine besten werden», schrieb die NZZ über den 26-Jährigen und spekulierte über einen Transfer zu einem internationalen Top-Team.

Als er in Fiesch an den Start geht, hat er stattdessen bereits beim neuen Schweizer Team Tudor Pro Cycling unterschrieben. Damals weiss das noch kaum jemand. Sein Manager Manuel Quinziato sagt heute, Mäder habe bei seiner Entscheidung – «typisch Gino» – nicht an sich, sondern vor allem an den Schweizer Radsport gedacht.

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«Ich glaube, es war Ginos Schicksal, an diesem Tag zu sterben.»

Sandra Mäder

Ein Schuss in die Luft eröffnet die Königsetappe der Tour de Suisse, kurz nach dem Ende der Schweigeminute. Das Feld schiebt sich langsam die ersten Kurven der Furkastrasse hinauf, bevor Rennleiter David Loosli mit der Fahne die neutralisierte Phase des Rennens beendet. Der Belgier Wout van Aert greift nach acht Kilometern als Erster an und wird vom Feld schon bald wieder eingeholt. Kurz darauf reissen die ersten Gruppen aus. Die Schweizer Michael Schär, Marc Hirschi, Mauro Schmid und Yannis Voisard sind dabei. Gino Mäder und die meisten anderen Fahrer seines Bahrain-Victorious-Teams bleiben bei ihrem Leader Pello Bilbao. Der Baske, ein enger Vertrauter von Mäder, hat eine Minute Rückstand im Gesamtklassement, könnte die Tour also noch gewinnen.

Davide Bazzurri steigt am Rande der Albula-Passstrasse aus einem schwarzen Citroën mit Tessiner Nummernschild. Zusammen mit Nadir Fieni und einem weiteren Begleiter ist der 47-Jährige aus dem Dorf Morbio Inferiore in der Nähe von Chiasso angereist, um sich die Etappe anzusehen. Im Kofferraum liegen zwei grosse Banner. Sie sind beide mit dem gleichen Motiv bedruckt: Gino Mäder bei der Zieleinfahrt der 6. Etappe des Giro d’Italia 2021. Bei der Bergankunft oberhalb von Ascoli Piceno, einer kleinen Stadt auf der Höhe von Rom, nahe der Adriaküste, feierte er seinen wichtigsten Sieg. Auf dem Bild streckt er völlig entkräftet den rechten Zeigefinger in die Luft. Das linke Knie und den linken Arm hält er abgespreizt, um sein Gleichgewicht zu halten. In Grossbuchstaben ist auf beiden Bannern der Ruf «Forza Gino!» aufgedruckt. Etwas kleiner steht darunter: «Fan Club Gino Mäder Ticino».

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Eine der letzten Aufnahmen zeigt Gino Mäder am Furkapass vor einer Schneewand.

Mäder kam im Kanton St. Gallen zur Welt, wuchs im Kanton Bern auf und lebte in der Stadt Zürich. Dass er einen Fanclub im Tessin hatte, geht nicht auf sein Jahr beim Veloclub Mendrisio zurück, sondern auf die Weltmeisterschaften in Innsbruck im Jahr 2018.

Mäder und das Schweizer Team sorgten im U23-Rennen für Furore. Auf dem Rundkurs, der mehrmals steil hoch und wieder runter führte, setzten sich die Schweizer Junioren dank einer gemeinsamen Attacke in der Abfahrt durch. Marc Hirschi wurde Weltmeister, Gino Mäder Vierter. Bazzurri, Fieni und sieben weitere Tessiner lernten in Innsbruck zufällig Gino Mäders Vater Andreas kennen. Das Rennen der Elite der Männer schauten sich alle zusammen an. «Nach ein paar Bier sagten wir zu Gino, dass wir einen Fanclub für ihn gründen werden», erinnert sich Bazzurri. «Er glaubte, das sei ein Witz, aber wir zogen es durch.» Fieni wurde Präsident des Clubs, der fortan regelmässig an den Rennen auftauchte und zu einem Kreis von rund 50 Sympathisant:innen anwuchs. Einmal wurde Mäder mit einem Konzert des lokalen Musikers Toto Cavadini und vom Bürgermeister von Chiasso, Bruno Arrigoni, empfangen.

Als Davide Bazzurri und Nadir Fieni auf der Albulapassstrasse die beiden Transparente an ihrem und einem weiteren Auto befestigen, fährt Gino Mäder im Hauptfeld den Furkapass hinauf. Dazwischen liegt mit dem Oberalp noch ein dritter Alpenpass. Die Fahrer legen an diesem Tag insgesamt 211 Kilometer und 4700 Höhenmeter zurück. Das Ziel befindet sich im Engadiner Dorf La Punt.

Es ist nicht einfach, Mäders persönlichen Rennverlauf zu rekonstruieren. Ein Team des «Gruppetto» fährt in Autos des Veranstalters mit und kann immer wieder einen Blick auf die Fahrer erheischen. Das Interesse ist während des ersten Teils des Rennens vor allem auf die Spitzengruppe gerichtet, in der Stefan Küng nun zusammen mit van Aert sowie den US-Amerikanern Neilson Powless und Quinn Simmons fährt. TV-Bilder gibt es nur von den letzten rund 50 Kilometern der Etappe.

Die Fotograf:innen halten schon vorher das Renngeschehen fest. Sie fahren auf Töffs mit oder warten am Streckenrand auf die Fahrer. Kurz nach den ersten Haarnadelkurven, die vom Ort Gletsch zur Furka hochführen, schliesst Sam Buchli auf dem Motorrad zu Gino Mäder auf. Er fotografiert für die Veranstalter:innen der Tour de Suisse. Schon in den letzten Tagen sprach er ab und zu mit ihm. Man kennt sich. Diesmal ruft er ihm zu: «Allez Gino! Jetzt kommt dein Terrain!» Mäder nickt ihm zu und sagt so etwas wie: «Ja, so isch es.» An den genauen Wortlaut kann sich Buchli heute nicht mehr erinnern.

Heinz Zwicky und sein Team, das aus seiner Frau Sabine, seiner Tochter Vanessa, seiner Schwiegermutter Anni Türk und seinem Schwager Christian Oppermann besteht, haben an jenem Donnerstag den Auftrag, die Fahrer von Mäders Team Bahrain Victorious zu fotografieren. Der 56-Jährige arbeitet hauptberuflich bei der Rhätischen Bahn. Kürzlich reihte er so viele Bahnwagen aneinander, dass die von ihm geplante Komposition als längster Personenzug ins Guinnessbuch der Rekorde einging. Seine grosse Leidenschaft ist der Radsport. Seit 20 Jahren fotografiert er Velorennen und hatte Gino Mäder schon oft vor der Linse. «Am Tag davor hat er für uns extra die Corona-Maske abgezogen, damit ich ein gutes Bild machen konnte», erinnert sich Zwicky.

«Ginos Fokus lag damals bereits auf der Tour de France.»

Manuel Quinziato

Er ist mit seinem Auto auf die Passhöhe der Furka gefahren, um kurz nach der Kehre um das legendäre verlassene Hotel Belvédère vor einer Wand aus altem Schnee erste Bilder zu machen. Die restlichen Mitglieder des Familienunternehmens warten entlang der Strecke und im Ziel auf die Fahrer. Anni Türk wird später am Albula das wohl letzte Bild von Gino Mäder schiessen.

Immer wenn Zwicky ein rot-schwarz-oranges Dress im Sucher sieht, drückt er ab. Erst nach dem Rennen, als er seine Bilder durchgeht, bemerkt er, dass eines davon Gino Mäder zeigt. Er wirkt angespannt, fährt aufrecht aus dem Sattel, die Hände auf den Schalthebeln, und in einem leichten Gang. «Er hat gelitten am Furka», erinnert sich Zwicky an die Begegnung. Mäders Team veröffentlicht das Bild am Abend des gleichen Tages. Zu diesem Zeitpunkt gibt es noch Hoffnung, Mäder könnte den Sturz überleben. «Unsere Gedanken und Gebete sind bei Gino», steht unter dem Bild auf Instagram.

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Gino Mäder winkt am 12. Juni 2021 nach einem Einzelzeitfahren der Tour de Suisse in Andermatt seinen Fans zu.

Nach der Abfahrt von der Furka erreicht Gino Mäder Andermatt, einen Ort, an den er gute Erinnerungen hat. Hier sprintete er während der Königsetappe der Tour de Suisse 2021 nach einem spektakulären Angriff am Gotthard zum Sieg. Es war ein weiterer Erfolg im Jahr, in dem er die Bergetappe beim Giro d’Italia gewann und das blaue Trikot des besten Bergfahrers tragen durfte. Im Herbst des gleichen Jahres beendete Mäder die Vuelta a España auf dem 5. Gesamtrang. Fortan galt er als neue Schweizer Hoffnung auf einen Podestplatz bei einer der grossen Landesrundfahrten.

Von Andermatt geht es hinauf zum Oberalppass. Oben, nach den Haarnadelkurven, wo es wieder flacher wird, steht Barry Sherry. Der US-amerikanische Pensionär und Krebsüberlebende sammelt auf seinen Veloreisen Geld für Patient:innen mit Multipler Sklerose. Als er auf seiner Handykamera den Auslöser drückt, schiesst er ein Bild von Mäder im Hauptfeld. Im Vordergrund fährt Mäders Teamkollege Fran Miholjević. Im Unterschied zum Kroaten trägt Mäder wie meist seine Sonnenbrille. Mit der linken Hand hält er den Lenker, in der rechten einen blauen Bidon. Er wirkt gelassen.

Sherry und Mäder kennen sich nicht. Sie verbindet aber das Engagement für Andere. Während seiner erfolgreichen Vuelta kündigte Mäder an, für jeden Fahrer, den er hinter sich lässt, Geld für Umweltschutz zu spenden. Einen Euro pro Fahrer und Etappe und je zehn Euro pro Fahrer im Schlussklassement. So kamen 4529 Euro zusammen. Die Fans konnten auf Twitter bestimmen, wohin das Geld fliesst. Am meisten Zustimmung fand eine Organisation, die in Afrika Bäume pflanzt, um den Klimawandel zu bekämpfen.

«Er liebte diesen Sport, nicht das Profisein. Darum war er so gut.»

Florian Mäder

Gegen 15 Uhr erscheinen erste Live-Bilder der Etappe im Fernsehen. Sie zeigen eine Ausreissergruppe von 19 Fahrern in Sils im Domleschg. Mit dabei: Gino Mäders Mannschaftskollege Antonio Tiberi, der Portugiese Rui Costa und die Schweizer Stefan Küng und Marc Hirschi. Bis zum Ziel in La Punt sind es für die Spitze noch 51 Kilometer und 1200 Höhenmeter. Sie führen über den Albulapass. Die Strasse schlängelt sich von Tiefencastel hoch nach Bergün und Preda, bevor sie die Baumgrenze hinter sich lässt und in einer steinigen Landschaft die Passhöhe auf 2312 Metern über Meer erreicht. Die Strecke gilt als eine der schönsten in den Alpen.

40 Kilometer vor dem Ziel greift der US-Amerikaner Quinn Simmons aus der Spitzengruppe an, Küng und van Aert folgen ihm und holen ihn vor dem Zwischensprint in Surava wieder ein. Vier Minuten später erreicht das Peloton mit Mäder die gleiche Stelle kurz nach Tiefencastel. Die Kamera eines Helikopters zeigt nun das verlassene Bergdorf Brienz. Aus der Felswand über dem Dorf steigt deutlich Staub auf. Die Experten des internationalen Senders GCN lassen den seltsamen Anblick unkommentiert. Sie wissen nicht, dass die Felsen das Dorf und die Strasse darunter bedrohen.

Einen Monat vor der Tour de Suisse wurden alle Bewohner:innen samt ihrer Tiere evakuiert. Die Behörden rechneten damit, dass über eine Million Kubikmeter Gestein vom Berg Richtung Tal abrutschen und Häuser unter sich begraben könnten. Sensoren und Kameras registrieren jeden Stein. Sobald sich der Hang schneller bewegen würde, sollte auch die Albulastrasse gesperrt werden. Die Etappe wäre in diesem Fall über den Julierpass umgeleitet oder, wenn der Alarm während des Rennens gekommen wäre, abgebrochen worden. Mäder hätte die Kurve am Albula, wo er später stürzte, nie erreicht.

Ginos Mutter Sandra Mäder glaubt nicht, dass eine gesperrte Albulastrasse den Tod ihres Sohnes hätte verhindern können. Ende Januar, ein halbes Jahr nach dem Unfall, beugt sie sich über das Grab ihres Sohnes auf einem Friedhof am Stadtrand von Zürich. Ganz in der Nähe wohnte Gino Mäder mit seiner Freundin Meret und seinem Hund Pello, benannt nach seinem Teamkollegen Pello Bilbao.

Sandra Mäder hat sich auch schon gefragt, ob es anders herausgekommen wäre, wenn sie selbst am Albula gestanden hätte. Hätte er dann noch einmal Tempo rausgenommen, um sie zu grüssen? Hätte das vielleicht einen entscheidenden Unterschied gemacht? Sie hat den Gedanken wieder verworfen. «Ich bin nicht gläubig, aber ich glaube, es war Ginos Schicksal, an diesem Tag zu sterben», sagt sie. Sie räumt weihnachtliche Tannenäste vom Grab und stellt einen kleinen Plüschlöwen mit struppiger Mähne vor das schlichte Holzkreuz. «Einen solchen Löwen hatte Gino schon als Baby», sagt sie. Der kleine Löwe, den er bei der Tour de l’Avenir, dem Nachwuchsrennen der Tour de France, im Jahr 2018 gewonnen hatte, stehe bei ihr zuhause. «Als er er mir den Löwen brachte, sagte er: ‹Den grossen Löwen bringe ich dir dann später.›» Etappensieger erhalten ihn auf dem Podest der Tour de France.

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Sandra Mäder auf dem Friedhof am Stadtrand von Zürich.

Sandra Mäder ist an jenem Donnerstag im Juni 2023 von ihrem damaligen Arbeitgeber zu einem Mittagessen eingeladen, als Dankeschön für ihre Leistung. Am Vortag im Ziel der vierten Etappe in Leukerbad hatte sie ihren Sohn noch gefragt, ob es in Ordnung sei, wenn sie nicht komme. Er hatte ihr geantwortet: «Geh an diesen Anlass, du hast es dir verdient.» Sandra Mäder, die früher selbst Radrennfahrerin und später Rennkommissärin beim Schweizer Radsportverband Swiss Cycling war, plagt eine Vorahnung. Als sie bei jenem Essen gefragt wird, ob Gino an der Tour de France starte, antwortete sie, man könne das nie so genau wissen. Es könne immer etwas passieren.

Sandra Mäder verfolgt das Rennen später am TV. Als sie glaubt, ihren Sohn im Ziel ankommen zu sehen, schaltet sie das Gerät aus und geht einkaufen. Dann erscheinen die ersten beunruhigenden Textnachrichten auf ihrem Handy.

Für Michael Schär ist die Albula-Etappe einer der letzten Arbeitstage seiner 18-jährigen Profi-Karriere. An diesem Donnerstag führt er seinen Teamkollegen Felix Gall, der das gelbe Leadertrikot trägt, über den Furka- und den Oberalppass. In Filisur, 30 Kilometer vor dem Ziel, ist Schärs Dienst getan. Er lässt die Gruppe um Gall ziehen. Dann schliesst Gino Mäder zu ihm auf und sagt: «Du bist wieder gefahren wie ein Töff.» Mäder sei, «wie so oft», der Einzige gewesen, der trotz hoher Belastung noch Luft zum Plaudern hatte, erinnert sich Schär. Mäder ist beliebt im Peloton, auch weil er immer für einen Schwatz zu haben ist. Michael Schär lässt sich ins Gruppetto zurückfallen, Gino Mäder fährt in der Gruppe um Tour-Leader Felix Gall die ersten Kurven des letzten langen Anstiegs zum Albulapass hinauf.

15.7 Kilometer vor dem Ziel verschärft der Franzose Clément Berthet, der Michael Schärs Aufgabe übernommen hat, das Tempo. Leader Felix Gall attackiert kurz darauf und reisst die Gruppe auseinander. Dann folgt der letzte Moment, in dem Gino Mäder auf den Fernsehbildschirmen zu sehen ist. Es sind nur wenige Augenblicke. Ein Kameramann nähert sich ihm in einer der letzten bewaldeten Kurven, kurz vor dem Palpuognasee, von hinten auf einem Motorrad. Mäder kann die Tempoverschärfung nicht mitgehen und verliert den Anschluss an das Hinterrad des Briten Tom Pidcock. Er wirkt ruhig, sein Oberkörper bewegt sich nur leicht hin und her. Er tritt regelmässig in die Pedale.

Das sei typisch für ihn, sagen Menschen, die ihn gut kennen. Er fährt sein eigenes Tempo, im Wissen, noch aufholen zu können. Etwas weiter oben am Pass schliesst ein Auto seines Bahrain-Victorious-­Teams zu Mäder auf.

«Er war wie so oft der Einzige, der noch Luft zum Plaudern hatte.»

Michael Schär

«Er fuhr am rechten Strassenrand, damit die Begleitfahrzeuge ungehindert zu ihren Fahrern aufschliessen konnten», erinnert sich Roman Kreuziger, sportlicher Direktor des Bahrain-Teams, als wir ihn an seinem Wohnort im tschechischen Pilsen erreichen. Er hatte diese Aufgabe damals erst seit zwei Jahren inne. Gino Mäder kannte er schon von der gemeinsamen Zeit als Rennfahrer beim Team Dimension Data im Jahr 2019. Sie verstanden sich gut. Es sei aber nicht immer einfach gewesen, mit ihm zu arbeiten. «Er war sehr intelligent, dachte viel über Details nach und hinterfragte viele Dinge.»

Am Albulapass sei er hochkonzentriert gewesen und habe seine Form am Berg testen wollen. «Durchs offene Fenster sagte ich ihm, er solle bis zum Gipfel noch alles geben und dann locker ins Ziel fahren», erinnert sich Roman Kreuziger. Schon am Morgen im Teambus hätten sie über den Rückenwind am Berg gesprochen und die Fahrer vor der Abfahrt gewarnt. Bis heute kann er sich nicht erklären, was in den folgenden Minuten passiert.

Ein Mechaniker, der auf der Rückbank des Autos sitzt, reicht Mäder noch einen Bidon. Mäder nimmt ihn entgegen, ohne sich daran festzuhalten, wie man es oft sieht. «Sticky Bottles waren nicht die Sache von Gino. Er wollte jeden Meter aus eigener Kraft fahren und sich nie einen unfairen Vorteil verschaffen», sagt Kreuziger. Der kurze Austausch durchs Autofenster ist das letzte Gespräch zwischen ihm und Mäder. Am Funk meldet er sich nicht mehr, was nicht ungewöhnlich ist bei Fahrern, die nicht mehr um den Sieg fahren.

Die TV-Kameras zeigen nun den jungen Spanier Juan Ayuso, wie er zuerst Felix Galls Gruppe und dann die Spitze mit Gino Mäders Teamkollegen Antonio Tiberi, Rui Costa und Neilson Powless einholt und schliesslich alleine dem Gipfel zufliegt. Die Fahnen am Strassenrand flattern im Wind. Starker Rückenwind.

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Am Unfallort am Albula legten Fans Blumen nieder.

Gino Mäder fährt nun alleine den grün schimmernden Bergsee entlang. Die Bäume werden auf dieser Strasse immer kleiner, bevor sie von Büschen und schliesslich Gräsern und Moos abgelöst werden, die nur noch einen Teil der grauen Steinlandschaft überdecken. Am Strassenrand liegt da und dort noch Schnee. Um circa 16 Uhr befindet sich Mäder etwa 13 Kilometer vor dem Ziel. Er biegt in eine Linkskurve ein, in der Fans ein Wohnmobil parkiert haben.

Hier sitzt Anni Türk aus dem Fototeam von Heinz Zwicky auf einem Hocker. «Ich erkannte ihn sofort an seiner Sonnenbrille», sagt sie. Als sie auf den Auslöser drückt, wird Gino Mäder gerade von Teamfahrzeugen und einem Motorrad der Tour-Organisatoren überholt. Es ist das letzte uns bekannte Bild von Gino Mäder. Wie zufällig sieht man am rechten Bildrand sein rot-schwarz-oranges Trikot, halb verdeckt vom Motorrad. Mäder habe sich bei der Töff-Crew kurz darauf noch über seinen Rückstand auf die Spitze erkundigt, weiss Sandra Mäder. Es müssen zu diesem Zeitpunkt etwa dreieinhalb Minuten sein.

Einen Kilometer später, am Ausgang einer Kurve, weicht für einen Moment die Anspannung aus Gino Mäders Gesicht. Er hebt seine Hand und winkt. So haben ihn die Mitglieder seines Tessiner Fanclubs in Erinnerung, zu denen sich inzwischen auch Ginos Onkel, Florian Mäder, und dessen zwölfjähriger Sohn Nino gesellt haben. Sie haben ihr Auto weiter unten parkiert und sind beide mit dem Rennvelo die Passstrasse hochgefahren. Das Treffen mit dem Tessiner Fanclub hat auch einen praktischen Grund. Das Zeitfahren in St. Gallen führt am Sonntag an Florian Mäders Geschäft vorbei. Nach dem Rennen will er sich beim Tessiner Fanclub ein «Forza Gino!»-Banner ausleihen, um es dort aufzuhängen.

Florian Mäder verfolgt die Karriere seines Neffen seit dem ersten Rennen in der U11-Kategorie in der Ostschweiz. Gino war im st. gallischen Flawil geboren worden, kurz bevor seine Familie in den Kanton Bern zog. An Familienfesten der Mäders sass Florian oft bei Gino. Er sei für ihn wie ein kleiner Bruder gewesen, sagt der 41-Jährige, der selbst einen elf Jahre älteren Bruder hat.

Es wird laut in der Kurve, die auf einem weiteren Plakat mit «Curva Gino» angeschrieben ist. «Dai Gino!», «Go!», «Forza Gino!», «Hopp Gino!», rufen Familie, Fans und Freund:innen. Er sei trotz Lächeln und Winken schnell unterwegs gewesen, erinnert sich Florian Mäder. «Für mich war das typisch Gino. Er fuhr in seinem eigenen Tempo und holte wieder Zeit auf. Er sah fit aus und hatte noch Reserven.» Er habe ihn schon ganz anders leiden sehen.

Auch bei seinen Tessiner Fans macht Gino Mäder einen munteren Eindruck. Er habe mit dem Arm eine Kurbelbewegung gemacht, um sie anzuheizen. Ob er ihnen dabei auch etwas zuruft, können die Zuschauer:innen von damals nicht mehr mit Sicherheit sagen. Es sei laut gewesen, sagt Davide Bazzurri. Ginos Cousin Nino ist sich aber sicher, Mäder habe «Allez!» gerufen.

Fotos machen Fans und Familie nicht, dafür bleiben die Bilder im Kopf. Es sind die eines fröhlich lächelnden Gino Mäders. «Er liebte diesen Sport, nicht das Profisein. Er hat es immer wegen des Sports gemacht. Darum war er so gut», sagt Florian Mäder. Als später ein Krankenwagen und ein viel zu schnell fahrendes Team-Auto von Bahrain Victorious durch Mäders Fankurve rasen, schöpft noch niemand Verdacht. Als Florian Mäder wieder unten bei seinem Auto ist, erfährt er durch seinen Bruder Andreas vom Sturz seines Neffen. Das «Forza Gino»-Banner lässt er bei den Tessinern.

Gino Mäder fährt weiter die Strasse hinauf, zuerst eine Felswand entlang, dann über eine schmale Brücke, die über ein Bachbett führt. Über ihm hängen die schweren Kabel einer Hochspannungsleitung. Einen Kilometer nach der «Curva Gino» stehen Christian Rocha und sein vierjähriger Sohn Nayan in der kahlen Steinlandschaft. Ein paar Minuten vorher sahen sie als Ersten Juan Ayuso und kurz darauf Wilco Kelderman, Felix Gall und Pello Bilbao an sich vorbeiziehen. Eine Fernsehkamera hält den Moment fest. Rocha hält in der linken Hand seinen Sohn und in der rechten eine kleine Schweizerfahne. Daneben steht der Veloanhänger, in dem Rocha seinen Sohn auf den Gipfel gezogen hat.

Dann fährt auch die Gruppe mit dem Dänen Mattias Skjelmose und dem US-Amerikaner Magnus Sheffield an ihnen vorbei. Christian Rocha kennt Gino Mäder seit Jahren von seiner Zeit bei Swiss Cycling. Er arbeitete in der Kommunikation des Radsportverbandes und trainierte das Nationalteam der Frauen. Er erinnert sich noch gut daran, wie er im September 2014 mit Mäder ein paar Tage in einem Hotel im spanischen Ponferrada verbrachte, wo die Strassenweltmeisterschaften stattfanden. Ihre Gespräche gingen über das Sportliche hinaus, eine Nähe entstand. Heute ist Christian Rocha Speaker an Velorennen und organisiert ein Gravel-Rennen in Bern, an dem Gino Mäder auch schon teilnahm.

Als Mäder Rocha sieht, lacht er und hebt die Hand. «Er fuhr locker hinauf. Er war weit weg davon, noch um Sekunden zu kämpfen. Man merkte, die Etappe war für ihn gelaufen», erinnert sich Christian Rocha.

Neun Tage später wird Christian Rocha seinen traurigsten Auftritt als Speaker haben. Vor Hunderten Fans, Profis und Familienmitgliedern wird er an der Abschiedsfeier auf der Offenen Rennbahn in Zürich von dieser Begegnung erzählen, die sich als letzte herausstellte.

Gino Mäder erreicht die Passhöhe. In der darauf folgenden, nur leicht abfallenden Ebene schliesst der Franzose Clément Berthet zu ihm auf. Zusammen mit Quinn Simmons bilden sie eine Dreiergruppe. Der starke Rückenwind sorgt für ein hohes Tempo. Berthets Velocomputer zeigt schon in der Fläche bis zu 67 Stundenkilometer an. Nach der ersten Rechtskurve wird die Strasse steiler. Eine weitere lange Gerade neigt sich bis zu neun Prozent. Kurz vor der Stelle, die Gino Mäder zum Verhängnis wird, misst Berthets Garmin eine Geschwindigkeit von 87.9 Kilometern pro Stunde.

«Gino wird sich gesagt haben: ‹Ich fahre, als gäbe es kein Morgen.›»

Andreas Mäder

Ginos Vater Andreas Mäder verfolgt die Etappe zuhause auf seinem Tablet. Dort sieht er Juan Ayusos Abfahrt. Die Kamera erfasst kurz den Tachometer des TV-Motorrads. Er zeigt über 100 Kilometer pro Stunde an. Ayuso kommt alleine im Ziel an. Die Einstellungen springen zwischen Aufnahmen der Ziellinie und Bildern des Siegers hin und her. Bilder von Gino Mäders Abfahrt gibt es nicht. Andreas Mäder weiss nicht, was am Albulapass passierte, aber er hat eine Vermutung, mit welcher Einstellung sein Sohn sich in die Abfahrt stürzte.

Doch zuerst möchte er ein Missverständnis ausräumen. Sein Sohn galt als Bergspezialist. Daraus schlossen viele, er fahre am liebsten bergauf. Das sei aber falsch, sagt Andreas Mäder. Als Gino einmal danach gefragt worden sei, habe er geantwortet: «Und noch viel lieber bergab.» Vater Mäder erinnert sich an die Freude, die Gino schon als Bub am schnellen Velofahren hatte, lange bevor eine sportliche Karriere ein Thema war. Als sie einmal Ferien in Frankreich machten, fuhren sie zusammen Velo und witzelten, wenn sie Andere überholten: «Die erkälten sich noch an unserem Fahrtwind.»

Diese kindliche Freude am Velofahren habe Gino sich bewahrt. Nach seinem Etappensieg am Giro d’Italia schrieb er seinem Vater in einer Nachricht, er habe sich wieder so gefühlt wie damals in Frankreich in den Ferien.

Andreas Mäder glaubt, sein Sohn sei in einem glücklichen Moment ums Leben gekommen. «Er hat bestimmt am Gipfel auf seinen Velocomputer geschaut und sich über seine Leistung gefreut. Dann wird er einfach Spass an der Abfahrt gehabt haben. Gutes Wetter, eine abgesperrte Passstrasse. Was gibt es Schöneres für einen Rennfahrer? Er wird sich gesagt haben: ‹Ich fahre, als gäbe es kein Morgen.›» Dann fügt er an: «Und so ist es dann auch gewesen.»

Sandra Mäder vermutet, ihr Sohn sei, bevor er stürzte, vielleicht für einen kurzen Moment abgelenkt gewesen. An der Unfallstelle war kurz davor Magnus Sheffield, der norwegisch-amerikanische Rennfahrer des Team Ineos Grenadiers, an der gleichen Stelle von der Strasse abgekommen. Seine Bremsspuren sind im Kies noch Tage später deutlich zu sehen. «Ob dieses Ereignis – beispielsweise weil Gino Mäder die von der Strasse führenden Fahrspuren im Kiesband gesehen hatte – (mit-)ursächlich für den Unfall war, konnte nicht geklärt werden», heisst es später in der Einstellungsverfügung der Staatsanwaltschaft Graubünden.

In der Kurve, auf die Gino Mäder nun in hohem Tempo zufährt, kam es in den letzten Jahren mehreren schweren Unfällen. Ein Hobbyrennfahrer stürzte am 13. Juni 2021 an der exakt gleichen Stelle und verletzte sich schwer. Die Behörden hatten schon vor dem Sturz von Gino Mäder beschlossen, die Kurve genauer anzuschauen. Bis heute gibt es dort weder eine Leitplanke noch die an anderen Stellen eingesetzten dreieckigen Warnschilder. Bei den Rennorganisator:innen und den Fahrern ist von der Gefährlichkeit der Kurve kaum etwas bekannt. Andere Stellen gelten als heikler.

Was wirklich am Albula passierte, wird wohl nie restlos geklärt werden. Amtlich festgestellt ist Folgendes: Um 16.24 Uhr kommt Gino Mäder bei der Ausfahrt einer Linkskurve an einer Stelle mit dem romanischen Namen Chaunt da la Cruschetta (Anstieg des Kreuzlabkrautes) von der Strasse ab. Er bremst auf einem Kiesband am Strassenrand und stürzt die rechts abfallende Böschung hinunter über das Bord und eine Bachverbauung in ein Bachbett. Die Untersuchung ergibt weder eine Einwirkung eines anderen Fahrers noch einen Defekt am Velo oder ein Hindernis auf der Strasse. Gino Mäder zieht sich beim Sturz ins steinige Bachbett schwere Kopfverletzungen zu. Rettungskräfte reanimieren ihn vor Ort und fliegen ihn mit einem Helikopter ins Spital. Er stirbt am nächsten Tag um 11.24 Uhr im Kantonsspital in Chur, im Beisein seiner Mutter Sandra, seines Vaters Andreas und seiner Freundin Meret.

Die Gesteinsmassen oberhalb des Dorfes Brienz beschleunigen in den Stunden nach Gino Mäders Sturz ihre Rutschgeschwindigkeit. Die Behörden schliessen die Albulastrasse noch in der gleichen Nacht.

Florian und Nino Mäder stellen zwei Tage später an der Strecke des Abschlusszeitfahrens der Tour de Suisse ein älteres selbstgemachtes Transparent auf mit der Aufschrift «Hopp Gino».

Der Tessiner Fanclub rund um Davide Bazzurri und Nadir Fieni trifft sich weiterhin und lässt gerade eine Skulptur im Gedenken an Gino Mäder fertigen.

Quinn Simmons verlässt die Tour de Suisse nach der sechsten Etappe, die zur neutralisierten Gedenkfahrt wird. Er fliegt mit dem Gedanken, nie mehr ein Radrennen zu fahren, zurück in die USA, startet doch zu den nationalen Meisterschaften und widmet seinen Sieg Gino Mäder.

Michael Schär beendet seine Profikarriere als Radfahrer und ist heute Sportlicher Leiter bei Simmons’ Team Lidl-Trek.

Der kurz vor Mäder gestürzte Magnus Sheffield kann das Spital nach kurzer Zeit wieder verlassen, erholte sich von seinem Sturz und fährt wieder Rennen.

Die Familie Mäder führt Ginos Engagement weiter und sammelt in seinem Namen Geld für Umweltprojekte. Christian Rocha unterstützt sie dabei.

Die Bilder der Schweigeminute von Fiesch werden am Tag nach der Etappe an einer Gedenkfeier für den tödlich verunglückten Richard Depoorter in Belgien gezeigt.

Mäder und Depoorter starben 75 Jahre auseinander, beide an einem 16. Juni.

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