Und täglich grüsst das Känguruh: Erste Erkenntnisse nach der Tour Down Under

Mit der Tour Down Under startet traditionell die WordTour-Saison. Wir sahen unerwartete Siege, gefährliche Stürze, eine Schweizer Attacke und einen Fahrer, der sich in der Ziellinie irrte. Das sind unsere Erkenntnisse.

Etappe 1:

Bora-Hansgrohe kann Sprint: Bis 150 Meter vor die Ziellinie geleiteten Ryan Mullen und Danny van Poppel ihren Kollegen, bevor Leader Sam Welsford selbst in den Wind musste. Dieser verwies Phil Bauhaus (Bahrain - Victorious) und Biniam Girmay (Intermarché-Wanty) auf die Plätze. Girmay wirkte aber unglaublich Endschnell und machte auf den letzen Metern noch einige Plätze gut.

Fragezeichen bei Caleb Ewan: Schwierig wird es für Caleb Ewan, wenn er weiterhin ohne Anfahrer sprinten muss. Er hielt sich ans Hinterrad von Landsmann Welsford, konnte aber bei weiten nicht reüssieren.

Was ist mit der Sicherheit? Schon in der ersten Tour des Jahres geht es hektisch zu und her. So kam es schon in der ersten Etappe zu einigen Stürzen und grausam schnellen Abfahrten mit gegen 100km/h.

Genau hinschauen: Bora-Hansgrohe- und Intermarché-Wanty-Fahrer sehen von vorne sehr ähnlich aus mit ihren gelben rechten Ärmeln.

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Etappe 2:

Isaac del Toro kann's auch bei den Grossen: Der Tour de l'Avenir Sieger 2023 aus dem Hause UAE braucht nur zwei Anläufe für den ersten Profi-Sieg. Ein Angriff, der stark an die Aktionen von Teamkollege Pogačar erinnert, kurz vor dem Ziel reicht, weil die Gegner sich einen Bruchteil einer Sekunde zu lange ansehen.

Sprachlosigkeit gibt's wirklich: Danach war del Toro so atem- und sprachlos, dass er im Interview keine Worte fand.

Etappe 3:

Bora again: Sam Welsford gewinnt den nächsten Sprint. Sieht so aus, als gäbe es Konkurrent für Jasper Philipsen.

Jayco-Alula wollte alles gewinnen und hat vieles verloren: Nach eigenen Angaben plante das australische Team Siege bei jeder Etappe und den Gesamtsieg. Doch eine Krankheit von Ewan kurz vor dem Start und der Sturz von Luke Plapp machte dem Team einen Strich durch die Rechnung.

Etappe 4:

Sam Welsford again: Auch Bergauf und mit Verwirrung beim Leadout reicht es für den australischen Bora-Sprinter.

Etappe 5:

Flucht von Johan Jacobs: Erstmals ist auch ein Schweizer zu sehen auf den TV-Bildern. Letztlich war die Flucht aber wie so oft nicht von Erfolg gekrönt.

Oops, Alaphilippe: Julian Alaphilippe verwechselt die Bergwertung-Linie kurz vor dem Ziel mit der eigentlichen Ziellinie und hat danach mit der Entscheidung nichts mehr zu tun. Oscar Onley wird Überraschungssieger.

Etappe 6:

Alles klar: Vor der Etappe liegen nur wenige Sekunden zwischen den Führenden in der Gesamtwertung. Möglich sind viele Szenarien. Doch Sieger Stephen Williams, der Tags zuvor das Leadertrikt erobert hatte, erstickte die Diskussionen mit dem Etappensieg im Keim und holt wichtige Punkte fürs Team Israel-Premier Tech im Kampf um einen WorldTour Platz.

Und was hat Johan Jacobs für Erkenntnisse gewonnen? «Gute Frage ... Das Peloton ist bestimmt nicht entspannter geworden. Es war ziemlich stressig. Die Zeiten, als die Fluchtgruppe sechs, sieben, acht Minuten erhalten hat, sind definitiv vorbei. Die Geschwindigkeit ist sehr hoch. Und Lieni ist in Topform!»

Und Fabian Lienhard ergänzt: «Das Niveau ist wieder saumässig hoch 😎🙄 Wie man auch den Zeiten sieht.»

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