Die drei schrägsten Reglemente des Radsports

Die Reglemente des Radsportverbands füllen Tausende Seiten. Hier die drei schrägsten.

Zentralbild Kronfeld Bey-Ho 3.5.1955 VIII. Internationale Friedensfahrt Prag-Berlin-Warschau. Auf der ersten Etappe "Rund um Prag". UBz: Der Präsident der UCJ Joinard bei seiner Eröffnungsansprache.
UCI-Präsident Achille Joinard eröffnet die Internationale Friedensfahrt 1955

1


Fahrer:innen, die etwas länger brauchen, wenn sie aus dem Begleitfahrzeug einen Bidon entgegennehmen, sind ein gewohntes Bild (sticky bottle!). Dass sie bestraft werden können, wenn sie sich von einem Auto, Motorrad oder anderen Fahrer:innen abstossen, ist naheliegend. Doch Fahrer:innen riskieren auch eine Busse von 200 Franken, wenn sie von Zuschauer:innen angestossen werden. Die Bussen werden in Schweizer Franken berechnet, da der Sitz der UCI in Aigle VD ist.

2


An der diesjährigen UAE-Tour haben die Funktionäre ein Zielfoto ganze 15 Minuten lang betrachtet. Hat nun Tim Merlier oder Caleb Ewan die Ziellinie zuerst überquert? Sie entschieden sich für Merlier, aber sie hätten die beiden auch in einem Direktduell gegeneinander antreten lassen können. Im Praxisleitfaden für Zielschiedsrichter:innen heisst es, die beiden Fahrer:innen müssten von einem stehenden Start aus über eine Strecke von 1000 Metern gegeneinander antreten, falls aus dem Rennen kein klarer Sieger hervorgeht.

zielfoto offenen rennbahn oerlikon

3


2016 wollte Adam Yates an der Tour de France auf dem letzten Kilometer einer Pyrenäen-Etappe noch einige Sekunden in der Wertung des besten Nachwuchsfahrers herausholen. Er griff kurz vor der Flamme Rouge an, wurde dann aber jäh gestoppt: Die Ein-Kilometer-Marke bestand aus einem aufblasbaren Torbogen, und dieser sackte plötzlich in sich zusammen. Die UCI entwickelte einen Fünfjahresplan, um aufblasbare Bögen von der Rennstrecke zu verbannen. Seit 2022 sind sie nur noch auf der Startlinie erlaubt. Die Sponsoren werben seither mit L-förmigen Strukturen an beiden Strassenrändern. (zac)

Das könnte dich auch interessieren

uj_walti_schor_116
Ausgabe 1-23

Die Lötlegende

Keiner kann Rahmen bauen wie er, heisst es. Ein Besuch bei Walter Schor in Gränichen.

Von Pascal Ritter
q36.5 team
Ausgabe 1-23

Wie schafft man eine Mannschaft?

Bei Q36.5 Pro Cycling haben Teamchef Doug Ryder und Berater Vincenzo Nibali Fahrer rekrutiert, die in den nächsten Jahren für Aufsehen sorgen sollen. Dabei sind auch drei Schweizer. Auf Visite im Trainingslager im spanischen Calpe.

Von Fabian Ruch
20230313_Grupetto_Flurina_Rigling-15458-print
Ausgabe 1-23

Rigling rast

Sie gewann als erste Schweizerin einen Weltmeistertitel auf der Bahn und ist Europameisterin auf der Strasse. Nun zielt Para-Velofahrerin Flurina Rigling auf Olympia-Gold.

Von Laurent Aeberli
team tudor pass
Ausgabe 1-23

Das Veloschloss am Sempachersee

Trotz hoher organisatorischer Hürden hat das Team Tudor sein Hauptquartier in der Schweiz. Lohnt sich das? Ein Besuch im neuen Rennstall von Fabian Cancellara.

Von Emil Bischofberger

Kommentare